„Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch 7 Jahre Therapie aus dir keine Giraffe.“
Ich als Coach befürworte absolut, dass Veränderung möglich ist, wenn wir uns dazu entscheiden. Ich bin auch bei dir, dass Förderung an mancher Stelle wichtig ist und doch hat alles seine Grenzen.
Ich habe drei Kinder und alle sind sie unterschiedlich. Mich macht es traurig und manchmal bringt es mich sogar zur Verzweiflung, was von uns als Eltern und vor allem von den Kindern erwartet wird.
Sind sie zu ruhig, dann sind sie zu ruhig. Sind sie zu wild, dann sind sie zu wild. Genormt müssen sie bitte sein. Am liebsten alle gleich. Wenn sie nicht alle gleich sind, dann müssen wir sie therapieren. Wir machen Druck. ->Druck erzeugt Gegendruck.
Wir als Eltern müssen zu Gesprächen, dort wird mitgeteilt, was alles schiefläuft, was das Kind alles nicht kann, wo „Optimierungsbedarf“ besteht.
Ich wünsche mir an solcher Stelle, Lösungsansätze, vielleicht mal zu schauen, welches Bedürfnis stand denn hinter dem vermeintlichen Fehlverhalten. Dabei wird (oft) vergessen, was das Kind an anderer Stelle besonders gut kann.
Manchmal frage ich mich, ziehen wir uns gerade die Generation „Fehlerhaft“ groß!? Ja ganz bestimmt, wenn wir das unseren Kindern vermitteln.
Durch Generationen hinweg gab es die ruhigen und die wilden Kinder, schon immer. Und? Sie sind genauso wertvoll und wichtig und vor allem „normal“, wie alle anderen auch.
Wir brauchen nicht alle die gleichen Fähigkeiten. Wir brauchen Menschen die ihre ganz persönlichen Fähigkeiten kennen und mit einem gesunden Selbstbewusstsein diese auch einsetzen können. Selbst-bewusst-sein, Kinder sollten also „sich selbst bewusst sein“.
Traut ihnen was zu, lasst sie probieren, gebt ihnen die Chance, sich selbst bewusst zu werden. Apropos ihnen etwas zutrauen, da sehe ich eine Entwicklung, eine Veränderung in den letzten Jahren, die ich viel mehr bedenklich finde. Was ist da passiert oder passiert da gerade? Ist das Schutz und Sicherheit? Mein Statement: Wir machen uns selber fertig! Fertig, indem wir uns den ganzen Tag damit beschäftigen sie zu „beschützen“, anstatt zu vertrauen. Wer beschützt sie im späteren Leben, wenn sie jetzt nicht lernen sich selbst zu vertrauen und letztendlich sich selbst zu schützen?
Sind sie selbstbewusst, werden sie merken, dass es Bereiche gibt, in denen sie vielleicht nicht so stark sind und auch werden sie merken, dass es Bereiche gibt in denen sie Stark sind. Setzen sie diese Stärke für ihr späteres Leben ein, dann werden sie ihren Weg gehen. Das funktioniert nicht mit: „Du kannst das nicht, hier bist du schlecht, sei vorsichtig, pass auf und da musst du …“
Und auch ja: Es gibt Bereiche, die müssen funktionieren. Hol dein Kind an solcher Stelle ab, z.B. mit: „Wow, das kannst du gut. Hast du eine Idee, was der Grund ist das ist dort so gut klappt? Wie schaffst du es vielleicht das auf Bereich X zu übertragen?"
Ich wünsche mir lösungsorientiertes Arbeiten, Wertschätzung, Arbeiten mit der Motivation. Vor allem Wünsche ich mir: Das jeder Mensch das Potenzial in jedem Kind sieht.
Du wünschst dir ein starkes Kind, was gut durch dieses Leben geht? Dann sag ihm, dass es stark ist.
(Lieber ruhig oder wild und glücklich,
als angepasst und unglücklich (das braucht im späteren Leben wahrscheinlich Therapie ...)